Nach 30 Jahren kehrt der aus Singen stammende, in Zürich und Lumnezia (Graubünden) arbeitende Maler Markus Weggenmann (*1953) an das Kunstmuseum seiner Heimatstadt zurück. Als selbsterklärter »Quereinsteiger« arbeitete er zunächst parallel in therapeutischen Berufen, ab 1989 ausschließlich als Künstler. Von Beginn an verschrieb er sich konsequent dem essenziellen Ausdrucksmittel der Malerei: der Farbe – genauer den Pigmenten, deren Erscheinung und Wirkung.
International bekannt wurde er in den 1990er Jahren mit vibrierenden Streifenbildern, die er wandfüllend präsentierte – so auch 1995/96 im Kunstmuseum Singen. Längst hat Weggenmann das minimalistische Formenrepertoire hinter sich gelassen. Geblieben sind monochrom gemalte Flächen und satte, hochpigmentierte Farbe. Heute experimentiert er mit organisch-amorphen Formen, die immer häufiger ins fast Gegenständliche kippen: Blumensilhouetten, Landschaftsfragmente und skulpturale Anklänge ringen um ihre Präsenz. Grundlegend bleibt die Farbe. »Diese Bilder«, so Christoph Bauer 1995, »haben keine Erinnerung; sie sind reine Gegenwart.«
Die Schau gibt Einblick in die verschiedenen Serien und Werkgruppen der letzten zehn Jahre und kontextualisiert mit der Setzung auch älterer Arbeiten die Entwicklung von Weggenmanns Malerei seit 1993. Im Erdgeschoss schaffen gegenübergestellte Werke anderer Künstler:innen aus der Sammlung des Kunstmuseums Singen einen zusätzlichen Referenzrahmen.