Öl auf Leinwand, 34 x 45 cm
Kunstmuseum Singen
1991 erworben
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
1943 vernichteten Fliegerbomben Beckers Berliner Wohnung. Ein Großteil seines frühen Oeuvres ging verloren. So ist denn das kleine Tafelbild, das im Zusammenhang einer Reise mit den Malerfreunden Werner Gilles (1894- 1961) und Joseph Pieper (1907-1971) von Paris aus nach Le Brusc entstand, eine kostbare Rarität.
Hans Purrmann (1880-1966), den die Freunde in Sanary antrafen, schrieb 1961: »Bald machte ich [Purrmann], neugierig geworden, einen Besuch in Le Brusc. Freundlich aufgenommen zeigte man mir, was mich interessieren konnte, vor allem aber das, was an Kunst bisher von allen diesen Künstlern geleistet wurde. Eine intelligent aufgebaute Arbeitsgemeinschaft, ich zögere nicht, es eine Art freie Akademie zu nennen, ... [alle] gleich diszipliniert und auf einer gleich hohen menschlichen und geistigen Stufe. ... Da waren Arbeiten von Curth Georg Becker, sensibel und in feinen und seltenen grauen Farbskalen, die durchaus einem starken Darstellungsdrang untergeordnet waren.«
Das Werk steht für Beckers und seiner Freunde Intention, „immer abstrakter zu werden“ (Werner Gilles), ohne aber den Gegenstand jemals ganz aufzugeben. Vielmehr sollte der Gegenstand neu aus dem Geist der Moderne und allein aus den Mitteln der Malerei gewonnen werden.