Kunstmuseum Singen

2.4. BIS 19.6.2022
DIE ZWEITE STIMME.

DICHTERBILDER UND BÜCHER VON ECKHARD FROESCHLIN.

Die Ausstellung

Das Kunstmuseum Singen zeigt in einer umfassenden Ausstellung Eckhard Froeschlins Radierfolgen von 1977 bis 1981 (auf Texte von Nicodemus Frischlin, Kurt Tucholsky, Bertold Brecht u.a.), gedruckte Künstlerbücher von 1991 bis heute, aber auch gemalte Unikatbücher von 2005 bis 2019 sowie die kleinen wie großformatigen Dichterporträts (Artaud, Borges, Hölderlin, Kafka, Kleist, Kracauer, Nietzsche, Pound, Schubart, Twain, von Bingen u.a.).

Indem Froeschlin in seinen Drucken verschiedenste Radiertechniken – Aquatinta, Aussprengverfahren, Weichgrund-, Umdruck- und Transfer-Ätzung usw. – mit digitalen, mitunter auch brachialen Mitteln kühn kombiniert, entreißt er »seine Helden« dem Gestern. So erschafft er mit den Mitteln der Montage, auch des Zitats, »in der Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem« gültige, zugleich gebrochene Bilder und Porträts. Zeichenhaft und ausdrucksvoll werden in Eckhard Froeschlins Werk Fragen der Existenz verhandelt.

Eckhard Froeschlin

Die Werkentwicklung des Graphikers und Malers Eckhard Froeschlin (*1953 in Tettnang), der seit 2012 in der »Alten Papierfabrik« in Scheer an der Donau arbeitet, begleitet das Kunstmuseum Singen seit vielen Jahren. Mit seiner unstillbaren Experimentierfreude hat er der Radierung und dem Pastell immer wieder neue Ausdrucksmöglichkeiten geschaffen. Mit seiner Offenheit hat sich Eckhard Froeschlin stets neue Themen und Inhalte erschlossen. Und er wird nicht müde, Mensch, Gesellschaft und Geschichte zu reflektieren.

Vita Eckhard Froeschlin

Buchkunst und Texte

Seit 1976 hat Eckhard Froeschlin ein umfangreiches Oeuvre entwickelt. Die Auseinandersetzung mit pointierten Texten und mit den Lebensläufen von Dichtern und Schriftstellern stand und steht dabei häufig im Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Neben Radierungen und Einzelblättern, in denen er exemplarische Bilder von »seinen« Autoren entwirft, gibt er, nicht zuletzt in der von ihm 1990 gegründeten »Edition Schwarze Seite«, eigene Künstlerbücher und Werkzyklen, aber auch buchkünstlerische Objekte von anderen Künstler*innen heraus. Seit 1998 betreut er in Matagalpa, Nicaragua, ein Projekt für Druckgraphik und Buchkunst. Auch für diesen Teil seines Oeuvres wurde Eckhard Froeschlin vielfach ausgezeichnet; unter anderem mit dem Hans-Meid-Preis für Buchkunst 1999.

Einblicke in die Ausstellung

Der Katalog zur Ausstellung

Eckhard Froeschlin. Dichterbilder und Bücher.
Herausgeber: Werner Meyer
Mit Beiträgen von Werner Meyer, Kai Hohenfeld und Eckhard Froeschlin.

Erhältlich an der Museumsinformation oder in unserem Shop bestellbar.