Kunstmuseum Singen

Verschränkung von Sammlungs- und Ausstellungskonzeption

Wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen hat die Verschränkung der Sammlungs- und Ausstellungskonzeptionen. Sammlungswesen und Ausstellungsbetrieb sind in Singen eng aufeinander bezogen. Den kunsthistorischen Hauptschwerpunkt bilden die Werke derjenigen Künstler, insbesondere der ›Höri-Künstler‹, die ab 1933 in der sogenannten >inneren Emigration< Exil am Bodensee fanden. Die Besonderheit der >Höri-Künstler< ist die Offenheit dieser >Gruppe<. Sie war keine Künstlerkolonie, verbunden durch ein gemeinsames Programm oder einen einheitlichen Stil. Den zweiten Hauptschwerpunkt setzt die zeitgenössische, aktuelle Kunst aus / in der Vierländerregion Bodensee. Beide Hauptschwerpunkte werden, in Auswertung des vorgefundenen Sammlungsbestandes, flankiert durch die beiden Ergänzungsschwerpunkte: >Moderne Kunst im deutschen Südwesten< und > Das Landschaftsbild des Hegaus und des Bodensees<. Ausstellungen werden folglich aus dem Sammlungsbestand entwickelt; Werke gehen aus Ausstellungen in die weiter wachsende Sammlung ein.

Wer die Liste der Ausstellungen des Kunstmuseums Singen auf unserer Webseite einsieht, kann diese Verknüpfung leicht mit verfolgen. Dass das Kunstmuseum Singen heute als zentraler Ort für die Vermittlung und Erforschung der „Höri-Künstler“ und weiterer „Exilanten am See“ gilt, zugleich aber auch „der“ Ort für die zeitgenössische Kunst aus dem westlichen Bodenseeraum und der Euregio Bodensee geworden ist, ist nicht zuletzt dieser Verknüpfung geschuldet.