DIE PREISVERLEIHUNG
Der Preis der Helmut-Kraft-Stiftung zur Förderung der bildenden Kunst geht 2025 den Maler, Zeichner und Bildhauer Peter Stauss (*1966 in Sigmaringen), der in Berlin lebt und arbeitet. Mit seiner unverwechselbaren Bildsprache gehört Peter Stauss zu den aktuellen Stimmen einer neuen figurativen Malerei in Deutschland.
Die öffentliche Preisverleihung findet im Beisein des Künstlers, von Frau Isolde Kraft, den Stiftungsräten sowie Christoph Bauer, Leiter des Kunstmuseums Singen. Bernd Häusler, Oberbürgermeister der Stadt Singen, wird die Schenkung für die Stadt entgegennehmen.
DER PREIS
Die 1985 von dem verstorbenen Unternehmer Helmut Kraft in Stuttgart errichtete, 2023 neu ausgerichtete Stiftung vergibt jährlich einen Kunstpreis an bildende Künstler, deren Werk sich durch hohe künstlerische Eigenständigkeit und Qualität empfiehlt und das für die Zukunft weitere bedeutsame Leistungen erwarten lässt.
Über die Vergabe befindet eine Jury innerhalb des Stiftungsrates, der Dr. Ute Stuffer, Kunstmuseum Ravensburg, Dr. Christine Litz, Museum für Neue Kunst Freiburg i.Br. und Christoph Bauer M.A., Kunstmuseum Singen angehören.
Der Preis hat die Form eines Ankaufs, der zur weiteren öffentlichen Präsenz des Preisträgers als Schenkung an ein Museum, 2025 an das Kunstmuseum Singen, geht. Die ausgewählten Werke »Strandverkäufer« (2016, Ölfarben auf Sperrholzplatte) und »Master of Perfect Balance« (2016, Ölfarben auf Sperrholzplatte), beide aus der Serie »Dutch Master«, werden an der Preisverleihung zu sehen sein.
PETER STAUSS
Peter Stauss studierte zunächst Architektur, anschließend (1989 bis 1995) Malerei an der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK) bei Bernd Koberling, dessen Meisterschüler er war. Seit den 1990er-Jahren ist Peter Stauss in Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, Werke des Künstlers befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Mit seiner unverwechselbaren Bildsprache gehört Peter Stauss zu den aktuellen Stimmen einer neuen figurativen Malerei in Deutschland. Seine Werke bewegen sich souverän zwischen Figuration und Abstraktion, changieren zwischen Ironie, existenzieller
Fragilität und expressiver Farbigkeit und erkunden auf virtuose Weise die Möglichkeiten des Bildes zwischen präziser Konstruktion und Zufall.
DIE AUSGEWÄHLTEN WERKE
Beide Werke stammen aus der Serie »Dutch Master«, in der Peter Stauss mit feiner Ironie auf die Porträtmalerei des niederländischen »Goldenen Zeitalters« verweist. Er nimmt jene Bildgattung auf, in der im 17. Jahrhundert erstmals bürgerliche
Berufsstände – Händler, Handwerker, Gildenmitglieder – selbstbewusst auf großformatigen Leinwänden dargestellt wurden. Stauss übersetzt diese Typen ins Heute: Seine Figuren – moderne Harlekins mit übergroßen Hüten, schiefen Proportionen und theatralischen Gesten – schwanken zwischen Witz, Selbstbehauptung und Verletzlichkeit. Das unbehandelte Sperrholz des Bildträgers ist dabei ein wesentliches gestalterisches Merkmal: Es fungiert erkennbar als Bühne, auf der sich das fragile Gleichgewicht von Mensch, Bild und Welt abspielt, immer wieder überraschend neue Serien, die allesamt einem Grundmodul verpflichtet bleiben.
» Der Eintritt in das Kunstmuseum Singen ist anlässlich der Veranstaltung ganztägig frei.
» Die neuen Kunstwerke stehen bereits ab 16:00 Uhr im Mittelpunkt – Mitarbeitende des Museums geben gerne Einblick und Auskunft