Im Obergeschoss zeigt das Kunstmuseum Singen nahezu ausschließlich neue Schenkungen für die Sammlung und konservatorisch neu aufbereitete Kunstwerke.
Im Zentrum stehen die großformatigen, meist schwarzen Blätter des Malers und Zeichners Peter Mell, der lange Jahre im Allgäu lebte und am Bodensee wirkte, bevor er nach Thüringen verzog. Dabei handelt es sich ausschließlich um frühe Arbeiten aus den 1970er- und -80er Jahren, in denen sich der Zeichner intensiv, ja traumwandlerisch mit den Themen Sexualität und Religiosität auseinandersetzte.
Der Teilraum wird abgerundet durch zumeist erstmals gezeigte, expressive Arbeiten von Markus Daum, Romane Holderried-Kaesdorf, Ursula Wentzlaff, Friedemann Hahn, Richard Tisserand, Friedemann Grieshaber, Markus F. Strieder und Felix Droese. Je zwei neue, ebenfalls expressive Werke von Ralph Fleck (Leihgaben) und Klaus Prior (Schenkungen) bereichern die Präsentation.
Die Vorstellung dreier Landschaften von Hans Hahn verweist ebenso auf künftige Projekte des Museums wie die Serie früher, informeller Gouachen des verstorbenen Malers René Acht. Zusammen mit weiteren Partnern bereitet das Kunstmuseum Singen aktuell Achts Nachlass für eine gemeinsame Ausstellung auf.
Zwei Arbeiten des Graphikers Rolf Urban, die mit Mitteln der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg und der Stadt Singen gesichert wurden, können nach langer Depotzeit erstmals wieder ausgestellt werden.
Und auch die beiden Modelle der neuen Kunstwerke in Singens öffentlichen Raum von Lukas Schneeweiss und Werner Pokorny finden sich in der Jubiläumsschau.
Abgerundet wird der zeitgenössische Schwerpunkt der Ausstellung mit der Arbeit »Kalaschnikow, rot« des Singener Künstlers Harald F. Müller. Die Arbeit, die im Foyer des Kunstmuseums ausgestellt und von der Straße für Passanten einsehbar ist, ist die neueste Leihgabe, die das Kunstmuseum Singen mit großer Freude vom Freiburger Regierungspräsidium im Mai 2020 offiziell in Empfang nehmen wird.