Schon einmal setzte der Maler Xianwei Zhu in Singen den Berg seiner Heimat, Hanshan, in Parallele zum »König des Hegaus«, den Hohentwiel. Und auch damals bezog er sich dabei auf das Werk des großen deutschen Romantikers Caspar David Friedrich (1774-1840).
2024, im Jubiläumsjahr auf den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich und anlässlich des Stadterhebung Singens vor 125 Jahren, zeigt Xianwei Zhu nun sein neues, zweites Projekt »Singen versus Hanshan« im Landschaftsraum der Stadtgartengalerie Singen. Seine Hommage à Friedrich verbindet Zhu mit der traditionellen chinesischen Landschaftsmalerei seiner Heimat und mit der daoistischen Philosophie des Eremiten Hanshan (um 691-793). Zhu umkreist damit auch die hochaktuellen die Themen Nähe und Ferne, Heimat und Fremde. Sinnfällig wird die Serie der 25 Tafeln auf Dibond von Gemälden Zhus mit Blick auf den Hohentwiel präsentiert.
»Xianwei Zhu. Wanderer zwischen den Welten.« ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Singen, der Galerie Vayhinger, des Kunstmuseums Singen mit dem Künstler zum Stadtjubiläum »125 x SINGEN. Geschichte. Identität. Vielfalt.«. Die Tafeln wurden mit freundlicher Unterstützung der Firma 3A Composites / Dibond in Singen realisiert.
TURBATORY.
Boris Petrovsky (*1967) arbeitet nicht allein mit analogen Techniken innerhalb der klassischen Gattungen der Kunst, sondern als einer der wenigen Künstler in der Euregio Bodensee zuerst mit Licht, Schrift, Sprache, Textur, Typographie, Zeit, Rhythmen, Bewegungen, Netzverbindungen, Tönen und moderner Technik. Im Fokus seines medialen Interesses stehen Fragen zur Erscheinung, Bedeutung und Aussage, zu Sinn und Sinnlichkeit, aber auch zum Wesen eines Bildes, weswegen Petrovsky nicht zwischen seinen klassisch analog geschaffenen Werken und seinen technik- wie zeitbasierten, medial vermittelten Objekten unterscheidet. Längst hat er sich mit seinem künstlerischen Ansatz, seinen Ausstellungen, Preisen und Wettbewerbsbeiträgen mit internationaler Reichweite in die »neuen« Licht- und medialen Künste eingeschrieben.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Singen versammelt Lichtobjekte und Fotografien, Neon-Leuchtschriften und Projektionen, Zeichnungen und Zeichenschriften, bewegte Objekte und Installationen zu einem Parcours, der als eine einzige, große performative Gesamtinstallation die Vielfalt und Dynamik sowohl dieses Werks als auch der Gattung sinnlich erfahrbar macht und zugleich einen erweiterten Denk-Raum schafft, der als offene Auseinandersetzung mit der Konstruktion von Wirklichkeit(en) in unserer technisch und medial geprägten Welt den Besucher auf eine sinnlich-intellektuelle Entdeckungsreise einlädt.
ARBEITEN AUF PAPIER AUS DER SAMMLUNG DES KUNSTMUSEUMS SINGEN.
Unverändert ist die Kunst der Graphik – ganz gleich, ob es sich um Handzeichnungen oder Druckgraphiken handelt – Ausdruck der künstlerischen Persönlichkeit. Arbeiten auf oder mit Papier sind fester, wichtiger und vervollständigender Bestandteil jeder Sammlung – auch die des Kunstmuseums Singen. Gerade in den letzten Jahren sind viele Arbeiten als Schenkungen, Ankäufe oder Nachlässe neu in das Museum eingegangen. Sie wurden konservatorisch, aber auch, wenn nötig, restauratorisch ausstellungsfähig gemacht. Unter diesen Arbeiten finden sich Werke von Künstlern, deren Œuvre zu den Schwerpunkten der städtischen Kunstsammlung zählen, die mit Ausstellungen im Kunstmuseum Singen zu sehen waren, aber auch solche, die auf der Liste fehlender Positionen standen.
Ausgehend von Werken der »Höri-Künstler« wie Otto Dix, Max Ackermann, Curth Georg Becker oder Erich Heckel sind Arbeiten weiterer moderner wie zeitgenössischer Künstler zu sehen. Diesen lichtempfindlichen Schatz mit zahlreichen Highlights und Entdeckungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – das ist das Anliegen dieser Schau.